Eine Biene hält Ausschau und fliegt über einer Blüte des Löwenzahn, Taraxacum sect. Ruderalia, am 24.04.2023 auf dem Gelände des als Prinzessinnenschlösschen bekannten Griesbachschen Gartenhaus, Imre Kertész Kolleg Jena der Friedrich Schiller Universität, der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Jena. Im Hintergrund ist das Gebäude des Jentowers zu sehen.

Projekt „Open Sustainable Campus Lab“

Jenaer Hochschulen als Labore für Nachhaltigkeit
Eine Biene hält Ausschau und fliegt über einer Blüte des Löwenzahn, Taraxacum sect. Ruderalia, am 24.04.2023 auf dem Gelände des als Prinzessinnenschlösschen bekannten Griesbachschen Gartenhaus, Imre Kertész Kolleg Jena der Friedrich Schiller Universität, der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Jena. Im Hintergrund ist das Gebäude des Jentowers zu sehen.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Einladung Sustainable Campus Café: Nachhaltige Mobilität & Internationalisierung | 13.01.2026

Mitmachformat für Studierende sowie Mitarbeitende aus Lehre, Forschung, Verwaltung und Technik von Ernst-Abbe-Hochschule Jena und Friedrich-Schiller-Universität Jena

  • Termin: Dienstag, 13.01.26, 17:00 bis 19:00 Uhr
  • Ort: Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB), Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena, barrierefrei
  • Anmeldung: keine Anmeldung nötig

Die unten stehende Ankündigung/Information sowie Flyer, Poster und Sharepic gibt es auch hierExterner Link zum Herunterladen. Wir freuen uns, wenn Sie in Ihrem Umfeld auf das Sustainable Campus Café hinweisen!

Inhaltlicher Rahmen

Mobilität und Internationalisierung bilden wesentliche Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen, technischen und Verwaltungsbetriebs von Hochschulen – einerseits in einem materiellen und alltagspraktischen Sinn, etwa wenn es um Mobilitätslösungen bei Pendelwegen, Dienstreisen oder bei der Erneuerung des hochschuleigenen Fuhrparks geht; andererseits in einem ideellen und strategischen Sinn, etwa mit Blick auf Wissenstransfer, die Förderung internationaler Forschungskooperationen oder die Integration von Auslandsaufenthalten in Curricula.

Mit Mobilität und Internationalisierung sind somit nicht nur ökologische Fragen verknüpft, sondern auch Fragen sozialer Gerechtigkeit, z. B. nach Teilhabechancen an (nachhaltigen) Mobilitäts- und Internationalisierungsangeboten. Dies zeigt sich nicht zuletzt an den vielfachen Schnittmengen dieser Themen mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) – sei dies explizit, wie beispielsweise beim Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie (SDG 7) und nachhaltiger Infrastruktur (SDG 9) sowie der Gestaltung von Städten und Gemeinden mit nachhaltigen und sicheren Verkehrssystemen (SDG 11); sei dies implizit, wie etwa bei der Reduktion von Ungleichheiten (SDG 10), dem Hinwirken auf Geschlechtergleichheit (SDG 5) oder dem Zugang zu hochwertiger Bildung (SDG 4).

Aus Nachhaltigkeitsperspektive umfassen die Themenkomplexe Mobilität und Internationalisierung somit mehr als die Frage nach der Häufigkeit, Entfernung und Transportmittelwahl bei Reisen. Vielmehr berühren sie als Querschnittsthemen alle hochschulischen Handlungsfelder – Lehre, Forschung, Transfer, Betrieb und Governance – und werfen Fragen sozialer Gerechtigkeit innerhalb der Hochschule ebenso auf wie solche nach den Wechselwirkungen zwischen Hochschule und Gesellschaft. Zudem gerät aus Nachhaltigkeitsperspektive der inhärente Zielkonflikt zwischen hochschulischer (und gesamtgesellschaftlicher) Teilhabe durch Mobilität einerseits und deren ökologischer Konsequenzen andererseits in den Blick. Diese Spannungsfelder strategisch klug zu navigieren ist nicht zuletzt eine der Herausforderungen für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Hochschulen.

Entsprechend gibt es an Hochschulen eine Vielzahl an Maßnahmen, die darauf hinwirken, den negativen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und den positiven gesellschaftlichen Handabdruck zu erhöhen. Beispielsweise ermöglichen Hochschulen ihren Mitarbeitenden mobiles Arbeiten, haben sich Regelungen für nachhaltige Dienstreisen gegeben und machen digitale Lehr-/Lernangebote; sie bieten Willkommens-Programme für ausländische Studierende an, unterstützen Verwaltungs- und technisches Personal bei Weiterbildungen im Ausland oder unterbreiten Angebote für Spracherwerb und interkulturelle Kompetenzen für Hochschulangehörige vor Ort.

Das im Rahmen von Nucleus Jena organisierte „Sustainable Campus Café“ widmet sich dem Themenkomplex „Nachhaltige Mobilität und Internationalisierung“ am Beispiel des Campuslebens der Friedrich-Schiller-Universität und der Ernst-Abbe-Hochschule. In der Veranstaltung sollen Studierende sowie Mitarbeitende aus Wissenschaft, Verwaltung und Technik ihre jeweilige Expertise einbringen, um konkrete Veränderungs- und Verbesserungspotenziale an den beiden Einrichtungen zu identifizieren und gemeinsam Lösungswege ausfindig zu machen. Mögliche Themenbereiche und Fragen können sein:

Als Thema sozialer Gerechtigkeit

  • Wer hat Zugang zu (nachhaltiger) Mobilität und zu Auslandsaufenthalten im Rahmen von Studium, Ausbildung und Beschäftigung an der Hochschule? Wen sprechen die bestehenden Strukturen dafür besonders an und wen schließen sie (aus welchen Gründen) aus?
  • Wie werden Beteiligungsmöglichkeiten an Internationalisierung kommuniziert und wie werden Hochschulangehörige dabei unterstützt, diese wahrzunehmen?
  • Welche Rolle spielt Digitalisierung für die Teilhabe an internationalen Erfahrungen?
  • Welche Maßnahmen können dabei helfen, die Entscheidung für nachhaltige Mobilitätsoptionen für alle Hochschulangehörigen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern?

Als Thema ökologischer Nachhaltigkeit

  • Welche Infrastrukturen und Angebote ermöglichen bzw. verhindern nachhaltige Mobilität zum Campus und zwischen den Campus?
  • Welche formalen Vorgaben, Betriebsabläufe, Studien- und Arbeitsanforderungen ermöglichen bzw. verhindern nachhaltige Mobilität zum Campus und zwischen den Campus?
  • Welche finanziellen Anreize bzw. Hemmnisse fördern bzw. behindern die Entscheidung für nachhaltige Mobilitätsoptionen?
  • Welche Handlungsoptionen bestehen im Bereich Beschaffung, um nachhaltige Mobilität bzw. möglichst kurze Transportwege über Lieferketten hinweg sicherzustellen?

Als Inhalt und als Modus bei Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung

  • In welchen Studien-, Aus- und Weiterbildungsangeboten werden Fragen nachhaltiger Mobilität und Internationalisierung thematisiert und wie können Lehrende dabei unterstützt werden, diese Themen zu integrieren?
  • Sind Mobilitätsphasen wie Exkursionen, Auslandssemester oder Praktika in den Curricula von Studium und Ausbildung vorgesehen? Ist eine Teilnahme daran möglich, wenn die Regelstudien- bzw.  Ausbildungszeit eingehalten werden muss?
  • Wie wird die Anerkennung ausländischer Abschlüsse von Studierenden, wissenschaftlichem und nicht-wissenschaftlichem Personal transparent ermöglicht?
  • Inwiefern spielen Wissenshierarchien und ökonomische wie politische Machtgefälle zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden bei der Gestaltung von Forschungskooperationen eine Rolle?
  • Welche Rolle spielt Internationalität bei der Auswahl von Lehrinhalten bzw. -materialien?

Als Thema von Governance und Verwaltung: als gelebte Kultur

  • Wie können Hochschulen im lokalen wie internationalen Kontext Vorbild für nachhaltige Mobilitätslösungen sein und wie kommunizieren sie ihre entsprechenden Werte?
  • Wie können Mitarbeitende mit Personalverantwortung dabei unterstützt werden, Aspekte nachhaltiger Mobilität und Internationalisierung im Arbeitsalltag besser umzusetzen (z. B. mobiles Arbeiten, Weiterbildung im Ausland)?
  • Welche Widerstände gegen eine internationale(re) Hochschule gibt es und wie kann diesen begegnet werden?
  • Wie wird Internationalisierung jenseits der formalen Strukturen gelebt? Was kann getan werden, um eine entsprechende Hochschulkultur zu unterstützen?

Als betont offenes Format ist das Sustainable Campus Café selbstverständlich für weitere Fragen des Themenbereichs „Nachhaltige Mobilität und Internationalisierung“ offen. Die Veranstaltung soll als Begegnungs- und Vernetzungsraum dienen, aus dem heraus konkrete Projektideen entstehen, die dann in kleinen Teams weiterverfolgt werden. Besonders erwünscht ist die Verknüpfung mit Lehrprojekten, sodass Studierende das Engagement für ihre Hochschule mit konkreten Studienzielen verbinden können.

Kontakt

Dorothee Quade
Mitarbeiterin im Projekt „Open Sustainable Campus Lab“
Tel.: +49 3641 9-49495
E-Mail: dorothee.quade@uni-jena.de

Termin

Aktuelles

03.07.25 | Thüringer Hochschulnetzwerk Nachhaltigkeit gegründet

Die zehn staatlichen Thüringer Hochschulen entwickelten in den vergangenen Jahren die Idee eines nachhaltigkeitsbezogenen Hochschulnetzwerkes und füllten diese durch regelmäßige Netzwerktreffen auch bereits praktisch mit Leben. Am 3. Juli 2025 wurde nun das „Thüringer Hochschulnetzwerk Nachhaltigkeit“ auch offiziell aus der Taufe gehoben, indem die Präsident/-innen der zehn staatlichen Thüringer Hochschulen auf Schloss Tinz eine Absichtserklärung unterzeichneten.

Zur Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena geht es hier.

 

Projektbeschreibung „Open Sustainable Campus Lab“

Das Projekt „Open Sustainable Campus Lab“ stärkt die Rolle der Jenaer Hochschulen als Treiber nachhaltiger Entwicklung. Im Rahmen des Verbundvorhabens Nucleus JenaExterner Link soll das Projekt dabei unterstützen, die Campus der Universität Jena und Ernst-Abbe-Hochschule Jena zu Testräumen der „Großen Transformation“ zur Nachhaltigkeit zu machen, in denen gesellschaftlich notwendige Lösungen zur Umsetzung der UN-Sustainable Development Goals (SDGs) gemeinsam entwickelt und pilothaft umgesetzt werden. Innovationen z.B. zur klimaschonenden (Campus-)Bewirtschaftung, zur nachhaltigen Mobilität und Ernährung oder zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs durch Kreislaufwirtschaft verwirklichen nicht nur den Anspruch der Hochschulen, als zentrale gesellschaftliche Akteure zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen – sie sind in allen gesellschaftlichen Bereichen gefragt. In diesem Projekt sollen daher durch den Transfer von Erkenntnissen der Nachhaltigkeitsforschung in den Bereich des Campusbetriebs Modelllösungen bzw. „Good Practices“ erarbeitet werden, die sich sowohl auf andere Hochschulen übertragen lassen als auch in Unternehmen, kommunalen Verwaltungen oder öffentlichen Einrichtungen umsetzbar sind.

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Information

Sie haben Ideen für nachhaltige Campusgestaltung? Sie wollen sich einbringen, um die beiden Jenaer Hochschulen nachhaltiger zu gestalten? Sie suchen Gleichgesinnte zur Umsetzung Ihrer Projektidee? Kommen Sie gern auf uns zu!

Kontakt

Dorothee Quade
Stoy´sches Haus/Institutsgebäude/Bienenhaus
Am Steiger 3
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link